09.02.2018 – Der Bericht vom 1. kleinen Testlauf

Das Race across Germany fährt sich nicht wie ein 24h Rennen. Einfach mal für sich trainieren mit dem Wissen, dass es nach 10h -12h Trainingsfahrt egal ist, ob man nochmal das doppelte dranhängt, geht bei 1200 km nicht. Dieses Ausnahmerennen, das sich von Flensburg nach Garmisch erstreckt, muss gut vorbereitet sein.
Darum treffen wir uns zu einem ersten Testlauf über 200 km unter realen Bedingungen. Genauso wie im späteren Rennen wollen wir all das testen und ausprobieren, was später auf uns zukommen wird. Torsten weiß nur, dass er 200 km fahren wird, mehr nicht. Er bekommt den Track der Strecke erst kurz vor dem Start zu sehen.
Navigation, Kommunikation über Funk, Verpflegung, Dunkelfahrt, Radservice, Social Media, das alles steht auf der ToDo Liste, die abgearbeitet werden muss, um einen reibungslosen Ablauf zu garantieren.

Relive ‚1. Testlauf RAG mit Crew‘

Unser Team besteht aus Helmut (Fahrer), Rolf (Navigation, Service), Reifie (Kommunikation, Verpflegung), Muschi (Socialmedia, Service) und Jan Gathmann. Jan ist Chefredakteur von rennrad-news.de und wird uns bei den Vorbereitungen in den nächsten Monaten medial begleiten.

(Foto: Jan Gathmann – rennrad-news.de)

Torstens Garmin 1030 zeigt 16 Uhr an. Daneben vegetiert die Temperaturanzeige bei 1 Grad Celsius, während wir uns auf den Weg nach Norden machen.

(Foto: Jan Gathmann – rennrad-news.de)

Über Erftstadt und Lechenich geht es nach Bergheim und weiter in Richtung Selfkant.

Alles läuft so wie geplant, die Funkkommunikation ist sogar besser als erwartet. Kleinere Probleme mit der Verkehrsführung sind ebenso kein Problem wie kurze Stops von uns und dem anschliessenden Versuch Torsten wieder einzufangen. Unglaublich wie weit weg er ist, wenn man mal einen kurzen Stopp macht. Der Rückenwind treibt ihn mit 40 km/h und mehr Richtung Niederlande. Wir navigieren über ein Tablet und geben ihm die Richtungsänderungen per Funk durch. Torsten hat den Track zur Kontrolle auf dem Garmin.

(Foto: Jan Gathmann – rennrad-news.de)

Das kommt uns in der Situation zugute, als eine Baustelle uns trennt. Dank unserer Technik ist es jedoch kein Problem einen neuen Weg zu finden und Torsten wieder einzufangen.
Er weigert sich strikt eine Jacke anzuziehen, obwohl leichter Schneefall einsetzt. Er trägt auch keine Brille. Das hat einen einfachen Grund, in der Aeroposition stört ihn der obere Brillenrand.
Dieses Problem wurde mittlerweile beseitigt, Northwave stellt uns eine randlose Brille zur Verfügung.

(Foto: Jan Gathmann – rennrad-news.de)

Das Team im Wagen harmoniert perfekt. Wir finden sogar Zeit für den ein oder anderen Spaß, während der Racer draussen friert. Helmut kommt gut damit zurecht Torsten so langsam mit dem Wohnmobil zu folgen. Auch werden regelmässig die Autos, die sich hinter uns stauen, vorbei gelassen. Torsten verfährt sich zweimal, weil er mit dem Nachtmodus seines Garmins nicht zurecht kommt. Bei Halbzeit nötigen wir ihm eine Jacke auf und ein Radservice gibt ihm Zeit, für eine kleine Pause. Reifie nimmt die nötigen Änderungen des Nachtmodus am Garmin vor, bevor es südwärts Richtung Geilenkirchen und Alsdorf geht.

Langsam fängt die Kälte und der Schnee an unserem Helden an zu nagen. Der Vorrat an warmen Wasser ist erschöpft, und der Gegenwind tut sein übriges.

(Foto: Jan Gathmann – rennrad-news.de)

Das Thermometer fällt unter den Nullpunkt. Gegen den Wind schafft Torsten es, den Schnitt hoch zu halten. Eschweiler und Lagerwehe, der Tacho zeigt 35 km/h bevor es in die letzte Stunde geht. So langsam friert er uns da draußen ein.
Seine letzten 15 km sind die reinste Qual, er lässt es sich auch nicht nehmen uns mit Erbrochenem zu bewerfen, um sein Befinden zum Ausdruck zu bringen. Aber der Kerl ist zäh und fährt sogar noch eine Schleife, um die 200 km voll zu machen.

Das Fazit des ersten Tests ist einfach und befriedigend. Eine gute Vorbereitung hat für einen fast perfekten Ablauf gesorgt. Die Probleme waren alle kleinerer Natur und leicht auszumerzen. Einzig der Versuch Videoaufnahmen während der Fahrt von Torsten zu machen, muss verbessert werden, denn Qualität ist unser Anspruch.

In diesem Sinne Kette rechts, Euer RAG Team

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