24h Night on Bike 2017

Nachdem ich letztes Jahr die Night on bike als 16 Stunden-Rennen kennenlernen durfte, und von der Veranstaltung und besonders von der Strecke begeistert war, stand diesmal die Neuauflage der Night on bike mit 24 Stunden in der Soloklasse für mich an.

Zu allererst muss ich aber ein Kompliment an den Veranstalter loswerden, der es mit seinem Team geschafft hat, im Vergleich zum letzten Jahr, noch einen drauf zu legen.
Die neue Strecke ist der absolute Hammer und lässt einem das Grinsen im Gesicht nicht mehr loswerden. Wirklich, Night on bike ist von der Strecke her nicht mit den meissten 24h-Strecken zu vergleichen. Das Rennen kann man nun wirklich einmal MTB Rennen nennen. Es ist ein ca. 12 km langer Rundkurs mit ca. 280 hm.

Als Vergleich dazu das 24h-Rennen in Duisburg: Ich finde das Rennen absolut genial. Es ist eine spezielle Atmosphäre gepaart mit einer 24 Stunden Partystimmung, die man unbedingt einmal als Fahrer erlebt haben muss. Ich werde dort auch dieses Jahr wieder starten. Aber es ist schon fast mehr als ein „Arschtritt“ für jeden „Mountainbiker“ das dort gewisse „gefährliche“ Streckenabschnitte nachts rausgenommen werden.
Würde diese Regelung auch bei Night on Bike gelten, hätte die Runde nachts nur noch knapp 1,5 km 😉 .

Als Betreuer war wieder mein Vater dabei, welcher sich um alle meine Wünsche kümmerte.

 

 

 

 

 

 

Um Punkt 14:00 Uhr fiel der Startschuss und es ging zusammen mit ein paar Teamkollegen, die im 4er Team antraten, auf die NOCH trockene Strecke.

 

 

 

 

 

 

 

Ich hatte mir diesmal fest vorgenommen, die ersten Stunden ruhiger anzugehen um zu checken, wie dadurch die Leistungskurve am Ende verläuft. Dies war garnicht so einfach durch die Strecke, die einen wirklich zum „heizen“ anregte, gepaart mit einer bombastischen Stimmung am Streckenrand. Ich hab keine Ahnung wie auch dies der Veranstalter hinbekommt, aber von dem leider heutzutage immer schlimmer werdenden Nörgeleien und Hürden durch Anwohner und Behörden bei solchen Sportveranstaltungen war hier definitiv nichts zu spüren. Ganz im Gegenteil! Wahnsinn was hier für eine Stimmung rund um die Strecke herrscht. Es sieht so aus, als wäre das halbe Dorf in Partystimmung und beim Rennen involviert. Bis spät in die Nacht sitzen die Anwohner draussen an der Strecke mit Partyzelten, Musik, Nebelkanonen, Grills und Megafonen und feuern die Fahrer an. Die ansässige Feuerwehr hatte ein eigenes Team am Start und veranstaltete eine regelrechte Party direkt in der Feuerwehrwache, die neben der Strecke lag. Spätestens beim Konzert an der Almhütte oben am „Schweineberg“ hätte man am liebsten angehalten und einen mitgetrunken :-).

Leider fing es nach ein paar Stunden enorm an zu regnen und stürmen. Die ohnehin schon nicht einfache Strecke wurde binnen 1 Stunde zu einer regelrechten Schlammschlacht. Nach ein paar Stunden Schlittenfahren hielt ich an und ließ andere Laufräder mit „Regenreifen“ montieren.
Mit dem Vittoria Barzo kam ich ab da super zurecht und hatte den Umständen entsprechend keine Probleme und bin sturzfrei durchgekommen. Das Hape-Bike lief zuverlässig und super! Und damit dies auch so blieb, hielt ich alle 2-3 Runden an um Kette und Antrieb zu reinigen und mit Squirt Lube neu zu wachsen.

Quelle: Sportograf

 

 

 

 

 

 

 

Mit dieser Taktik konnte ich in der Nacht Runde für Runde einen Vorsprung auf die Verfolger rausfahren, den ich am nächsten Tag dann „nur“ noch verwalten musste. Das hat einen enormen Vorteil, da man so viel materialschonender und nicht so risikoreich fahren kann. Nach fast 20 Stunden im Sattel passieren einem nämlich regelmäßig Fahrfehler, die einem „normalerweise“ nicht passieren. Um es kurz zu machen: Ich war super froh und erleichtert, dass ich ein wenig Vorsprung hatte und Strecke und Rennen einfach nur geniessen konnte ohne auf jeden Zeitverlust in matschigen Kurven, Abfahrten, Anstiegen und Windschatten achten zu müssen. Besonders der BMX-Streckenabschnitt mit den Sprüngen hatte es mir angetan. Ich freute mich jede Runde wie Bolle auf die Wiesenabfahrt und darauf folgende Sprunghügel, was ich auch regelmäßig lautstark von mir gab ;-). Man wurde dort auch Runde für Runde mutiger. Und da ich ja ein paar mal dort vorbei kam innerhalb von 24h, hatte dies irgendwann nicht mehr nur Vorteile… spätestens als ich auf dem Vorderrad rollend an Hügel 3 ankam und einen Überschlag nur mit Glück vermeiden konnte, wurde ich wieder in die Realität meiner doch eher mittelmäßigen Fahrtechnik zurück geholt. (Die Zuschauer fanden es wohl cool…also tat ich so, als war es gewollt )

Insgesamt kam ich auf 32 Runden und ca 8.600 hm. (Das sind für Bergziegen wie mich ungefähr so viel wie 15.000 hm ) und konnte so das 24 Stunden-Rennen in der Soloklasse als Sieger beenden.

 

 

 

 

 

 

 

Wiedermal war es ein cooles Teamwochenende.Unser 4er Team konnte einen 5 Platz rausfahren.

Quelle: Thomas Weber Fotografie

Und eins ist ziemlich sicher: Nächstes Jahr bin ich wieder dabei, beim bis Dato für mich mit einer der schönsten und anspruchsvollsten 24h Veranstaltung in Deutschland.